Wien (OTS) - Die von der Bundesregierung heute in Begutachtung
geschickte, weitere
Verschärfung des Energiekrisenbeitrags erdrosselt regionale
Wertschöpfung am Wirtschafts- und Energiestandort. Während
mittelständische Unternehmen in die Zange genommen werden, wird der
fossile Sektor weiter geschützt.
„Erneut werden in einer Nacht- und Nebelaktion, diesmal an einem
Fenstertag, weitere Belastungen für die Erneuerbaren-Branche auf den
Weg gebracht. Ist das der neue Stil? Immerhin gibt es diesmal eine
Begutachtung“, so IG Windkraft-Geschäftsführer Florian Maringer. Die
eingeschlagene Richtung sei aber gleich dreifach befremdlich: „Gerade
Erneuerbare werden mit einem höheren Beitrag zum Budget bestraft. Gas
ist ausgenommen. Der fossile Beitrag bleibt unangetastet während
genau diese Unternehmen Rekordgewinne schreiben. Gerade regionale
Arbeitgeber werden ausgebremst, die als ländlicher Mittelstand
Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Und gerade die Windkraft,
die ihr Erzeugungshoch im Winter hat, als tragende Säule von
Österreichs Versorgungssicherheit, wird damit erdrosselt.” Weil
Energiepreise im Winter durch vermehrte Strom-Knappheit hoch sind –
genau dann, wenn die Windenergie besonders viel Strom liefert – ist
die Branche auch überproportional von den Abschöpfungen betroffen.
Während die OMV alleine zuletzt über 2 Milliarden Euro unangetasteten
Gewinn schrieb.
BIP-Schnellschätzung: Verbraucher:innen wie Unternehmen in
Vertrauenskrise
„Nach den letzten Zahlen der BIP-Schnellschätzung, wonach die
Wirtschaft nur minimal wächst, wäre eine Regierung gut beraten, den
Fokus auf Planungssicherheit für Investitionen zu legen“, so Maringer
und erklärt weiter: „Wie bei den Verbraucher:innen, wo wir es an der
hohen Sparquote sehen, sehen wir es auch bei den Unternehmen – es
fehlt das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort und nun wird es sogar
aktiv zerstört. Investitionen bleiben damit auf Hold und werden
schlicht nicht getätigt.“ Bereits jetzt wisse man von Investitionen
im Ausmaß von 160 Millionen Euro mit einer Stromversorgung für 60.000
Haushalte, die unmittelbar betroffen sind. Das verstärke die doppelte
Krise aus Energieversorgung auf der einen, sowie Rezession und
Jobunsicherheit auf der anderen Seite. Der Mittelstand ist dabei
besonders betroffen.
Mehr als 60 % der Windkraftleistung in Österreich ist in der Hand
mittelständischer Unternehmen außerhalb der klassischen
Energiewirtschaft – vor allem regional in ganz Österreich verankert.
Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird dadurch massiv beschnitten – die
Bedeutung als regionaler Arbeitgeber und die Wertschöpfung, die sich
daraus ergibt, werden bewusst ignoriert. „Der größte Beitrag zu einem
krisensicheren Budget ist, die Windkraft auszubauen. Die Fiskal-
Effekte, d.h. die allein steuerliche Wertschöpfung, durch eine
prosperierende Windwirtschaft sind um ein Vielfaches höher als die
200 Millionen Euro, die durch diesen Budgetkrisenbeitrag eingenommen
werden sollen“, so IG Windkraft-Geschäftsführer Florian Maringer
abschließend.
Über die IG Windkraft
Die IG Windkraft ist die Interessenvertretung der gesamten
österreichischen Windbranche. Betreiber von rund 95 Prozent der in
Österreich installierten Windkraftleistung sind Mitglied des
Verbands. Die österreichische Windenergiebranche beschäftigt
mittlerweile rund 8.000 Menschen und ist international sowohl in der
Energieerzeugung als auch der Zulieferindustrie aktiv. Die heimische
Windbranche schafft 2025 eine heimische Wertschöpfung von knapp 240
Millionen Euro durch den Ausbau erneuerbarer Energien.
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