Wien (OTS) - Im Kampf um die Rückzahlung illegaler Gewinne von
Online-Casinos, die
in Österreich mit maltesischer Lizenz und damit rechtswidrig
operieren, gelang dem Wiener Prozesskostenfinanzierer Jufina ein
Etappensieg: Die Exekution der Geldmittel liegt nicht mehr bei
maltesischen, sondern bei österreichischen Gerichten. Damit konnte
jetzt erstmals ein Salzburger Bezirksgericht die unrechtmäßigen
Verluste einer Betroffenen von einer maltesischen Casino-Bank
einfordern. Zwar weigert sich das Geldhaus – wie von Jufina erwartet
– doch der Weg zur Rückzahlung ist dennoch frei: Denn nun können
Geschädigte die zahlungsunwillige Bank direkt verklagen, und
schlussendlich ihre Verluste über deren Einlagen bei der Europäischen
Zentralbank (EZB) in Deutschland zurückholen.
Online-Casinos – mit Ausnahme von win2day – haben keine in
Österreich gültige Lizenz und sind damit grundsätzlich illegal. Das
Glücksspielmonopol liegt bei der regulierten Casinos Austria AG, die
alle Vorschriften des Spielerschutzes befolgen muss, wie begrenzte
Einsätze oder eine Sperre bei problematischem Spielverhalten. Das
gilt nicht für Online-Casinos mit ausländischen Lizenzen, die in
Österreich nicht anerkannt werden. Damit operieren sie hierzulande
unreguliert und rechtswidrig. Daher können österreichische Betroffene
ihre Verluste einklagen. Besonders oft sind diese Casinos in Malta
lizensiert. Doch wie Jufina vor dem Obersten Gerichtshof (OGH)
nachweisen konnte, behindern maltesische Behörden die Vollstreckung.
OGH stimmt zu: Exekution in Malta nicht gesichert
Grundsätzlich gilt innerhalb der EU: Jeder Staat erkennt die
Gerichtsurteile der anderen Staaten an und vollstreckt sie. Das ist
ein Stützpfeiler der EU-Rechtstaatlichkeit. Theoretisch müssten
maltesische Behörden die Casino-Gewinne von den dortigen Banken
einholen und nach Österreich überweisen. Doch sie verweigern die
Exekution, so Jufina, um Glücksspielunternehmen zu schützen.
Die maltesische Regierung erließ 2023 dazu ein spezielles Gesetz,
die „Bill 55“. Sie verbietet rechtliche Schritte gegen Casinos mit
maltesischer Lizenz. Jufina argumentiert: Wegen diesem pauschalen
Schutzgesetz können österreichische Betroffene nicht darauf
vertrauen, dass maltesische Gerichte ihr Recht durchsetzen. Der OGH
stimmte dem zu und erklärte stattdessen österreichische Gerichte für
zuständig. Das ermöglichte jetzt erstmals ein Vollstreckungsurteil
gegen jene maltesischen Bankkonten, in denen die Casinos ihre
Österreich-Gewinne aufbewahren.
Dazu sagt Stefan Schleicher, Vorstand bei Jufina: „ Damit kommen
wir einen großen Schritt weiter. Bisher konnten diese Online-Casinos
ihre illegalen Gewinne in maltesischen Banken verstecken, es gab
keine Exekution. Die dortigen Behörden scheinen sich schützend vor
das Glücksspiel zu stellen, es macht 12 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts aus, wie die Times of Malta jüngst berichtete.
Doch jetzt können wir die maltesischen Gerichte umgehen und
österreichische Vollstreckungsurteile erwirken. Damit haben wir diese
Verfahren zurück in die europäische Rechtsstaatlichkeit geholt .“
Rückzahlung über maltesische EZB-Einlagen
Den Anfang machte ein Salzburger Bezirksgericht mit einer
Forderung über 27.000 Euro illegaler Casino-Gewinne, die in der Bank
of Valletta liegen. Die Bank hatte vier Wochen Zeit, die Exekution zu
befolgen und die eingeforderten Beträge zurückzuzahlen. Wie von
Schleicher erwartet, hat sie diese Frist verstreichen lassen. Das
eröffnet einen neuen Weg.
Denn ab jetzt müssen Betroffene nicht mehr ihre langjährigen,
erfolglosen Prozesse gegen die Casinos fortsetzen, sondern können die
zahlungsunwillige Bank direkt klagen. Sobald sie dabei Recht
bekommen, haben österreichische Gerichte eine neue Handhabe, um die
Rückzahlung zu erreichen: Die Bank Of Valletta hat Einlagen bei der
EZB. Diese Mittel können am Hauptsitz in Frankfurt exekutiert werden.
Damit sind nicht mehr maltesische, sondern deutsche Behörden für die
Vollstreckung zuständig.
„ Wir sind zuversichtlich, dass Deutschland die österreichischen
Urteile verlässlich ausführen würde. Damit haben wir einen Weg
gefunden, die illegalen Gewinne der Malta-Casinos zurück nach
Österreich zu holen. Nachdem die säumigen Banken nun direkt geklagt
werden können, unterstützen wir Betroffene bei jedem Schritt
gemeinsam mit den Rechtsvertretungen. So können österreichische
Geschädigte endlich zu ihrem Recht kommen “, so Schleicher.
Webtipp: jufina.at
Über Jufina:
Die 2022 gegründete JUNO Finanz AG (Jufina) ist ein
österreichisches Unternehmen, das auf Prozessfinanzierung
spezialisiert ist. Jufina übernimmt bei Rechtsstreitigkeiten das
Kostenrisiko und erhält im Erfolgsfall einen vorher vereinbarten
Anteil des Streiterlöses. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt,
die Durchsetzung von Rechtsansprüchen für alle zugänglich zu machen.
Neben dem Kampf gegen überhöhte Altbaumieten durch ihr
Tochterunternehmen Miet-Bremse.at zählt u. a. die Rückholung von
Online-Casinoverlusten über https://casinoverluste.com zu den
Tätigkeitsfeldern der Jufina.
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