Wien/St. Lambrecht (OTS) - Budgetprobleme und Erwartungen an die neue
Bundesregierung prägen die
öffentliche Diskussion. Pensionen und soziale Sicherheit sind die
Herausforderungen schlechthin. Demographie – Finanzierung –
Gesundheit sind wesentliche Fragen, die es jetzt zu lösen gilt.
„Aufschieben geht nicht mehr, dessen muss sich die Politik bewusst
sein“, stellt Prof. Dr. Johannes M. Martinek, der scheidende
Präsident der DenkWerkstatt St. Lambrecht zur Eröffnung des DenkForum
No3, mit Nachdruck fest, und begrüßt die ersten Schritte der
Bundesregierung. Soziale Sicherheit steht im politischen Handeln ganz
oben, nicht irgendwo, sondern hier ist die oberste Priorität
gefordert“.
Der Sozialrechtsexperte Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, befasst
sich mit dem Umgang mit Österreichs heiligen Kühen: „Es ist an der
Zeit, konkrete Maßnahmen zu beschließen und einen straffen Zeitplan
für die Umsetzung festzulegen. Dies ohne Zeitverzögerung und ohne
Schlupflöcher“, stellt Mazal mit Nachdruck fest: „Hic et nunc muss
die Bundesregierung handeln. Wann, wenn nicht jetzt am Beginn ihres
Mandats?“
Dr. Regina Fuchs, Leitung Direktion Bevölkerung, Leitung Center
Wissenschaft, STATISTIK AUSTRIA, befasst sich mit „Demographie – ein
Dilemma“. Wie setzt sich die österreichische Bevölkerung zusammen?
Was sind die Konsequenzen der demographischen Alterung? Die aktuelle
demographische Entwicklung mit zunehmender Alterung und weniger
Geburten führt zu einer Vielzahl an Herausforderungen für den
Sozialstaat, das Gesundheitswesen und den Arbeitsmarkt.
Während 1950 auf eine Person im Pensionsalter noch rund sechs
Personen im erwerbsfähigen Alter kamen, so sind es heute noch drei
Personen und 2040 werden es nur noch zwei sein. Hier ist die Politik
gefordert Lösungen zu entwickeln.
Mag. Dr. Rolf Gleißner, WKO, Arbeit und Soziales, stellt sich der
Frage: „Die Menschen im Haupterwerbsalter werden weniger, die
Menschen im Pensionsalter mehr. Zudem leben wir länger. Dieser Gewinn
an Lebenszeit sollte nicht nur den Pensionsbezug, sondern auch das
Erwerbsleben verlängern - wie in anderen Ländern auch. Nur das ist
nachhaltig im Sinne junger und künftiger Generationen.“
Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland, Leitung des Kompetenzzentrum für
Gerontologie und Gesundheitsforschung, Karl Landsteiner
Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften: „Alter, Altern und
die Couch – ein Problem“ Die Lebensphase Alter ist weitgehend
gestaltungsoffen und bislang hauptsächlich als Ruhestandsphase
verstanden worden. Die massiv gestiegene Lebenserwartung verlangt
eine neue Kultur des Alterns, die auf soziale Teilhabe ausgerichtet
ist. Soziale Teilhabe steht in einem engen Wechselwirkungsverhältnis
mit Gesundheit. Gesellschaftliche Ansprüche und Erwartungen in
Richtung verstärkter Erwerbsarbeit, Freiwilligentätigkeit und Sorge
im späten Leben setzen Gesundheitsvorsorge und gesunde
Lebensverhältnisse voraus. Epidemiologische Studien in
skandinavischen Ländern bestätigen diesen Zusammenhang.
Der Themenkreis „Finanzielle Vorsorge im Berufsalltag:
Mitgestalten, richtig veranlagen und von der Betriebspension
profitieren“, so Mag. Beate Wolf, APK Pensionskasse AG. Sie
appelliert: „Die Zukunft gehört denen, die sie heute vorbereiten!“
Abschließend stellt Dipl.-Ing. Georg Feith, Obmann der Aktion
Gerechtigkeit fest: „Das DenkForum hat eindrucksvoll gezeigt, wie
groß der Konsens unter Fachleuten ist: Die demografischen Fakten sind
klar, die notwendigen Reformvorschläge liegen auf dem Tisch – jetzt
braucht es endlich den politischen Mut zur Umsetzung.“
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