Wien (OTS) - Vor diesem Hintergrund musste Österreich in diesem Monat
– wie auch
bereits in den vier vorangegangenen Monaten – bilanziell Strom
importieren.
Konkret konnte Österreich (Regelzone APG*) im März an nur einem
einzigen Tag bilanziell Strom ins Ausland exportieren. Per Saldo
ergab sich über den Gesamtmonat ein Import in der Höhe von 927 GWh (
auf Basis der Fahrpläne). Im Gegensatz dazu war Österreich im
Vorjahres-März an 19 Tagen Strom-Exportland, wobei damals im Saldo
ein Export in der Höhe von 158 GWh (auf Basis der Fahrpläne) erzielt
wurde. Der Hauptgrund dafür kann in der im Frühjahr 2024
außergewöhnlich guten Laufwassereinspeisung im Vergleich zum
langjährigen Durchschnitt gesehen werden.
„Die geringe Wasserführung und das geringe Winddargebot konnten auch
durch den Zubau von nahezu 2.000 MW PV-Erzeugung im Jahr 2024 nicht
kompensiert werden“, sagt APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner.
Rückgang in erneuerbarer Erzeugung
Wie auch bereits im Februar brachte der März klare Rückgänge der
erneuerbaren Produktion im Jahresvergleich. Konkret ging die
Einspeisung erneuerbarer Energien in den März-Wochen 2025 (KW 10-13)
um etwa ein Drittel (30,9 Prozent) verglichen mit dem Vorjahr zurück.
Und obwohl der März in der Rückschau als recht niederschlagsreich
zusammengefasst werden kann, gab es deutliche Unterschiede in der
regionalen Verteilung der Niederschläge im Bundesgebiet.
Vor diesem Hintergrund machte die Wasserkraft mit 1.560 GWh zwar
noch den Großteil der Erneuerbaren aus, jedoch reduzierte sich ihr
Anteil an der erneuerbaren Erzeugung um 10 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Die Windenergie steuerte 753 GWh (plus 3 Prozent Anteil an
den Erneuerbaren zu März 2024) zur Erzeugung nachhaltigen Stroms bei,
während die Photovoltaik-Einspeisung bei 417 GWh zu liegen kam (plus
5 Prozent).
Der Anteil der erneuerbaren Energien (2.913 GWh) am
österreichischen Stromverbrauch (4.587 GWh) betrug etwa 63,5 Prozent.
Mannigfaltige Herausforderungen zeigen die Wichtigkeit einer
kapazitätsstarken Strominfrastruktur
Der März unterstrich die Komplexität beziehungsweise Volatilität
des gesamten Stromsystems in Österreich.
Der nationale Stromverbrauch kam erneut auf einem hohen Niveau zu
liegen. Gleichzeitig zeigten die energiewirtschaftlichen Dynamiken –
und hier insbesondere die Rückgänge in der erneuerbaren Produktion –
plakativ jene Volatilität auf, mit der ein auf erneuerbaren Energien
basierendes Stromgesamtsystem konfrontiert ist. Defizite in der
Netzinfrastruktur mussten durch diverse Überbrückungsmaßnahmen
kompensiert bzw. abgefedert werden. So waren der gezielte Einsatz
thermischer beziehungsweise hydraulischer Kraftwerke wie auch das
Abregeln von Erneuerbaren zur Abwendung von Netzüberlastungen auch im
März notwendig.
„Neben umfangreichen Strom-Importen aus dem europäischen
Binnenmarkt zur Deckung des Strombedarfs in Österreich war auch der
Betrieb kalorischer Kraftwerke als gesicherte Netzreserve zur
Absicherung der heimischen Stromversorgung sowie zum Abwenden von
Netzengpässen im März unabdingbar. Diese Entwicklungen unterstreichen
einmal mehr die Dringlichkeit des sorgsamen und vorausschauenden
Ausbaus hin zu unserem kapazitätsstarken und sicheren Stromnetz“,
sagt Christiner.
Im März 2025 musste an 16 Tagen die Fahrweise der Kraftwerke in
Österreich korrigiert werden, um Überlastungen im Stromnetz zu
verhindern. Um drei Tage mehr als noch im März 2024. Dabei entstehen
Kosten, die der Stromkunde zahlen muss. Im März 2025 lagen diese
Kosten gesamt bei rund 4,1 Millionen Euro – Kosten, die das Fehlen
von Netzkapazitäten widerspiegeln.
Ein negativer Effekt neben den Kosten bzw. dem steigenden CO2-
Verbrauch ist das „Abregeln“ erneuerbarer Kraftwerksproduktion. Dabei
werden beispielsweise Windkraftwerke oder Laufwasserkraftwerke, die
zu dieser Zeit Strom produzieren, heruntergefahren, um Überlastungen
im Stromnetz zu vermeiden. Seit Anfang des Jahres sind auf diese Art
und Weise durch Redispatch-Maßnahmen 1.907 Megawattstunden (MWh)
Strom „verloren“ gegangen.
Diese Zahlen belegen die Notwendigkeit eines modernen,
resilienten, energiewirtschaftlichen Gesamtsystems mit insbesondere
einer kapazitätsstarken Übertragungsnetzinfrastruktur.
Energieaustausch innerhalb Österreichs
Über das Übertragungsnetz wird von APG der Energieaustausch im
gesamten Bundesgebiet gemanagt. Stromüberschüsse der einzelnen
Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und Defizite
kompensiert werden.
Im Burgenland (231 GWh) und in Niederösterreich (189 GWh) wurden
im März die höchsten Energiemengen in das APG-Netz eingespeist und
damit österreichweit zur Verfügung gestellt. Von Tirol (214 GWh) und
der Steiermark (210 GWh) wurde der meiste Strom aus dem APG-Netz
bezogen.
Verantwortungsvoller Stromverbrauch
Im März (KW 10-13) wurden in Österreich auf Basis der aktuell
vorliegenden Daten 4.587 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz
verbraucht – um rund 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr (4.565 GWh).
Dies ist der Strombezug aus dem öffentlichen Netz in der Regelzone
APG. Darin ist der Verbrauch, der durch eigenproduzierten PV-Strom
gedeckt wird, nicht enthalten.
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter www.apg.at/stromspartipps/
. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung
möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen
aktiven Beitrag zur CO2-Reduktion und zur Systemsicherheit zu
leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg-
powermonitor.at/
APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft
und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken/ regelmäßig Grafiken
zu folgenden Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich,
Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export u. v. a. m.
* Die Regelzone APG umfasst ganz Österreich mit Ausnahme je eines
Korridors in Vorarlberg und Tirol.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit,
sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem
Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67
Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben.
Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten
Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten
Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 640 Millionen Euro 2025
(2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und
wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele
Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in
den Netzaus- und Umbau investieren.
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