Wien (OTS) - Das Hayek Institut in Wien schlägt angesichts der
Veröffentlichung
des International Trade Barrier Index (TBI) 2025 Alarm: Obwohl der
freie Handel eine grundlegende Säule für globalen Wohlstand ist,
stellt der Bericht fest, dass globale Handelshemmnisse seit 2023 im
Schnitt um besorgniserregende 7% zugenommen haben. Der TBI, der 122
Länder abdeckt, die 96% des globalen BIP repräsentieren, bietet ein
umfassendes Bild der wachsenden protektionistischen Tendenzen
weltweit und unterstreicht die Notwendigkeit von Transparenz und
Reformen.
„Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Offenheit und
Wohlstand ist unbestreitbar und wird auch durch diesen Bericht erneut
bestätigt. Länder mit weniger Handelsbarrieren weisen höhere
Wachstumsraten und Einkommen auf“, erklärt Martin Gundinger , Ökonom
am Hayek Institut. „Die Ergebnisse des TBI 2025 sind jedoch ein
Weckruf. Der weltweite Anstieg der Barrieren zeigt, dass wir uns in
die falsche Richtung bewegen.“
Zwtl.: Protektionismus ist kein Schutz
Der TBI 2025 analysiert verschiedene Arten von Handelshemmnissen:
Zölle, Dienstleistungsbeschränkungen, Nicht-tarifäre Barrieren (NTBs)
und die Rahmenbedingungen für Handel (Facilitation). Der Bericht
zeigt, dass Protektionismus viele Gesichter hat: Während klassische
Zölle in manchen Weltregionen relevant bleiben und in letzter Zeit
für einiges Aufsehen gesorgt haben, setzen gerade Industrieländer
vermehrt auf komplexe regulatorische Hürden, einschließlich solcher
im digitalen Bereich, die oft weniger sichtbar, aber nicht weniger
schädlich sind.
Die empirische Evidenz, die der Bericht liefert, ist eindeutig:
Offene Märkte führen zu niedrigeren Preisen, mehr Auswahl, Innovation
und widerstandsfähigeren Lieferketten. Protektionismus zerstört diese
Vorteile. Der Bericht bestätigt zudem statistisch: Weniger
Handelsbarrieren gehen Hand in Hand mit größerer wirtschaftlicher
Freiheit und höherem Wohlstand, wie die starke Korrelation des TBI
mit etablierten Indizes (z.B. Index of Economic Freedom) zeigt.
Zwtl.: Weniger Regelwerk, mehr Wohlstand
Gundinger appelliert an die heimischen Entscheidungsträger, die
Ergebnisse als Ansporn zu verstehen: "Österreichs Platzierung im
aktuellen Index zeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Dass wir
deutlich hinter Ländern wie Niederlande und Schweiz liegen,
verdeutlicht die bestehenden Defizite und die Notwendigkeit,
Handelshemmnisse abzubauen."
"Für Österreich als stark exportorientierte Nation ist der Abbau von
Handelshemmnissen von zentraler Bedeutung", betont Gundinger. “Der
Trade Barrier Index zeigt hierzu klar unser Verbesserungspotenzial
auf, insbesondere im digitalen Binnenmarkt und bei Dienstleistungen.
Es gilt, hier aufzuholen und protektionistischen Tendenzen aktiv
entgegenzuwirken; wichtig ist dabei, bei nationalen
Regulierungsinitiativen – beispielsweise in der Datenwirtschaft, bei
KI oder Plattformen – strikt darauf zu achten, keine neuen,
versteckten Handelshemmnisse zu errichten. Gerade versteckte
Hemmnisse, beispielsweise durch komplexe Nachhaltigkeits- oder
Cybersecurity-Vorgaben, müssen frühzeitig erkannt und beseitigt
werden. Insofern steht das Problem der Handelshemmnisse in Österreich
im Zusammenhang mit einer dringend notwendigen
Deregulierungsoffensive. Dass man hier bisher nicht über
unambitionierte Lippenbekenntnisse hinauskommt, ist
besorgniserregend.”
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