Wien (OTS) - Die Verkaufszahlen von modernen Holzheizungen haben sich
im Jahr 2024
gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Laut der gerade veröffentlichten
Biomasse-Heizungserhebung 2024 der Landwirtschaftskammer
Niederösterreich wurde mit etwa 30.700 Biomassekesseln der Rekordwert
aus dem Jahr 2022 (31.060 Anlagen) fast eingestellt. Dazwischen lag
jedoch ein Einbruch auf etwa 15.400 Geräte. „Die heimische
Biomassekesselbranche konnte in den vergangenen drei Jahren gut
77.000 Heizungen absetzen. Die Verkaufszahlen zeigen eindrucksvoll,
wie zielführend die Förderungen für den Kesseltausch sind und wie
sensibel die Bevölkerung darauf reagiert“, erklärt Franz
Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.
Während die Ankündigung deutlich höherer Förderungen für 2024 vor
allem im zweiten Halbjahr 2023 die Nachfrage gedämpft hat, hat die
Umsetzung der Förderquote von 75 % im Jahr 2024 die Verkäufe stark
angekurbelt.
Zwtl.: Planungssicherheit für Betriebe und Haushalte gefordert
Das überraschende Ende der Förderaktion „Raus aus Öl und Gas“
Mitte Dezember 2024 hat zu einem radikalen Einschnitt bei
Neubestellungen von Holzheizungen geführt. „Mit einem starken
Heimmarkt im Rücken kann die weltweit führende österreichische
Kesselindustrie erfolgreich exportieren. Förderungen für den
Heizkesseltausch geben Haushalten und Betrieben Planungssicherheit.
Eine Stop-and-go-Politik sorgt dagegen für Verunsicherung bei Kunden
und Betrieben und macht eine vorausschauende Planung unmöglich“,
betont Titschenbacher. Das Ergebnis: Der Ausstieg aus Gas- und
Ölheizungen stockt, und die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten
bleibt bestehen.
Zwtl.: 400.000 Holzheizungen seit 2001 in Österreich installiert
Seit 2001 wurden in Österreich rund 400.000 Biomasse-
Zentralheizungen bis 100 kW mit einer Gesamtleistung von 10.662 MW
installiert. Dies hilft vor allem in kalten Wintermonaten, kritische
Spitzen bei der elektrischen Leistung zu vermeiden. Noch immer sind
in Österreich etwa 500.000 Ölheizungen und 900.000 Gaskessel in
Betrieb. Nach wie vor werden jedes Jahr 25.000 bis 30.000 neue
fossile Gasheizungen installiert. Die Bundesregierung hat
angekündigt, die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Aus- und
Umstieg aus fossilem Gas in der Raumwärme zu schaffen und die
Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor auf null zu senken. „Die
Wiederaufnahme der Kesseltausch- und Wirtschaftsförderungen ist
Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Wärmewende und den
notwendigen Ausstieg aus Erdgas und Erdöl. Mit Wärmepumpen,
Nahwärmeanlagen und Holzheizungen können wir diesen Ausstieg
gemeinsam rasch bewältigen“, unterstreicht Titschenbacher.
Zwtl.: Große Beiträge für Wertschöpfung und Klimaschutz
Holzheizer in Österreich haben sich gegenüber Ölheizern aufgrund
der deutlich niedrigeren Preise für Holzbrennstoffe zwischen 2020 und
2023 rund 3,5 Milliarden Euro an Brennstoffkosten eingespart. Im
gleichen Zeitraum hat Österreich etwa 55 Milliarden Euro für Öl- und
Gasimporte ausgegeben, die noch dazu größtenteils in Kriegs- und
Krisengebiete abgeflossen sind. Die Kesseltauschförderung verlagert
die Wertschöpfung ins Inland. Gleichzeitig werden die Förderungen
durch Einnahmen des Staates aus Steuern oder Abgaben überkompensiert.
Seit 1990 haben die Treibhausgas-Emissionen des Gebäudesektors in
Österreich um 43 % abgenommen. Die Ursachen sind laut Umweltbundesamt
neben der zunehmend milderen Witterung hauptsächlich die Verdrängung
von Kohleheizungen aus dem Bestand und die fortschreitende
Verlagerung der Energieträger weg von Heizöl in Richtung Biomasse,
Fernwärme oder Wärmepumpen. Der Einsatz von Holzbrennstoffen
vermeidet in Österreich jährlich der Ausstoß von rund 10 Millionen
Tonnen CO2.
Zwtl.: Bioenergie in Österreich
Mehr als die Hälfte der genutzten erneuerbaren Energie in
Österreich, Europa und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank
des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke
verzichten und den Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen
bewerkstelligen. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren
errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt jene von sämtlichen
abgeschalteten Kohlekraftwerken inklusive des AKW-Zwentendorf.
Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im
Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten
anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2
freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige
Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Für 1 Kubikmeter verbautes Holz
fallen 6 Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet
werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte
generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der
Nebenprodukte-Verwertung.
Weitere Informationen und Bilder zum Download finden Sie unter
folgendem Link:
https://www.biomasseverband.at/77-000-fossile-kessel-ersetzt-...
milliarden-euro-eingespart/
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