Wien/Klagenfurt (OTS) - Wenn Worte fehlen, kann uns Künstliche
Intelligenz künftig dabei
unterstützen, auch in speziellen Situationen präzise ärztliche
Diagnosen zu stellen“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Leiter
der Sektion Schmerz in der ÖGARI, der derzeit am Klinikum Klagenfurt
eine Studie zur Entwicklung einer entsprechenden App leitet.
Wien/Klagenfurt, 12.05.2025 - »Besonders vielversprechend sind KI
-gestützte Systeme bei der Erfassung von Schmerzen bei Patient:innen,
die sich selbst schwer ausdrücken können – etwa bei Kindern oder
Menschen mit Demenz. Durch Gesichtserkennung und Bewegungsanalyse
lassen sich Schmerzen objektiver einschätzen und klarer
differenzieren, ob sich ein Patient in einer Phase mit oder ohne
Schmerz befindet. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Diagnose
und Behandlung.«, betont Prof. Rudolf Likar.
In der modernen Schmerztherapie wird Künstliche Intelligenz (KI)
in naher Zukunft unverzichtbar sein. Ihr gezielter Einsatz schafft
einen entscheidenden Vorteil: Sie verschafft Ärzt:innen wertvolle
Zeit – Zeit für Gespräche, für eine präzisere Diagnostik und für die
menschliche Zuwendung, die in der Behandlung von Schmerzen eine
zentrale Rolle spielt.
Zwtl.: Wie KI die Diagnostik in der Schmerzmedizin revolutionieren
wird
Im Rahmen von Diagnostic Decision Support Systems ist es möglich,
komplexe Bewegungsabläufe und Gelenkmuster zu analysieren, wodurch
seltene Erkrankungen wie das Ehlers-Danlos-Syndrom frühzeitig erkannt
werden können. Auch bei der Auswertung bildgebender Verfahren wie
MRTs wird KI zunehmend eine Rolle spielen – mit dem Ziel, schnellere
und präzisere Diagnosen zu stellen. Entscheidend bleibt dabei, die
klinische Relevanz der KI-Befunde stets ärztlich zu bewerten.
Zwtl.: Früh erkennen, besser behandeln: KI gegen postoperative
Schmerzen
Mit intelligenten Systemen lassen sich Risikopatient:innen
frühzeitig identifizieren – etwa jüngere Menschen, Frauen oder
Patient:innen mit bereits bestehenden chronischen Schmerzen. Werden
Patient:innen frühzeitig in Therapieentscheidungen eingebunden und
erhalten sie mehr persönliche Zuwendung, leiden sie nachweislich
weniger unter postoperativen Beschwerden. Auch hier wird KI helfen,
Behandlungswege individueller abzustimmen und Chronifizierungen zu
vermeiden.
Zwtl.: Digitale Begleiter: Wie Apps zur Schmerzprävention beitragen
werden
Erste Apps, die neben Schmerzintensität auch Faktoren wie
Schlafqualität, psychisches Wohlbefinden und positive Erlebnisse
dokumentieren, sind bereits in Studien im Einsatz. Ziel sei es, so
Prof. Likar , nicht nur den Schmerz in den Mittelpunkt zu stellen,
sondern das gesamte Erleben der Patient:innen zu berücksichtigen –
und damit die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.»Wer
ausreichend schläft, sich ausgewogen ernährt und regelmäßig bewegt,
senkt das Risiko für chronische Schmerzen. Auch hier wird der Einsatz
von KI eine Schlüsselrolle übernehmen, indem gesundheitsförderndes
Verhalten belohnt wird – etwa durch Bonusmodelle bei Versicherungen«,
so Prof. Likar weiter.
Zwtl.: Gezielte Schmerztherapie: KI hilft bei Opioid-Einsatz
Nicht zuletzt wird Künstliche Intelligenz helfen, eine der
größten Herausforderungen der Schmerztherapie anzugehen: den
differenzierten Einsatz von Opioiden. Durch die Verknüpfung
genetischer Analysen mit klinischen Daten lassen sich individuelle
Reaktionen auf Schmerzmittel künftig besser vorhersagen. So wird eine
personalisierte, wirksamere und nebenwirkungsärmere Schmerzbehandlung
möglich sein.
Link Video-Interview Prof. Likar
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