Während Jüngere eher auf Zukunftsplanung setzen, spielt bei Älteren oft das finanzielle Durchkommen die Hauptrolle.
Die Studie zeigt:
- Unter 30-Jährige verwenden ihr Weihnachtsgeld überdurchschnittlich häufig für Reisen (35 Prozent), Anlagen wie Aktien und Fonds (26 Prozent) oder Weiterbildung (10 Prozent).
- Personen mit angespannter finanzieller Situation geben dagegen 34 Prozent ihres Weihnachtsgeldes für Rechnungen und Schulden aus.
- Weitere 21 Prozent fließen in Grundbedürfnisse – Miete, Lebensmittel, Strom.
Das Bild ist ambivalent: Auf der einen Seite Investitionsfreude, auf der anderen Seite Existenzsicherung.
Österreich lebt von Puffer zu Puffer
Ein Viertel des Weihnachtsgeldes (25 Prozent) wird gespart – stabil im Vergleich zum Vorjahr. Doch die Gründe unterscheiden sich stark: Viele Familien und Alleinstehende legen ihr Geld auf die Seite, weil sie wissen, dass die nächste negative Überraschung nicht weit entfernt sein könnte.
64 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen das Weihnachtsgeld hilft, unerwartete Ausgaben besser zu bewältigen. Das zeigt: Für viele ist Sparen kein Luxus, sondern reiner Pragmatismus - ein Sicherheitsnetz in unsicheren Zeiten.
Zwischen Statistik und Gefühl
„Am spannendsten ist die emotionale Dimension dieser Zahlen“, sagt Petra Starecek, Studienleiterin bei INTEGRAL. „Weihnachtsgeld war früher emotional positiv besetzt – als Zeichen der Wertschätzung oder Belohnung. Heute ist es für viele eine Art Überlebensbudget. Gleichzeitig beobachten wir aber auch einen wachsenden Trend zu bewussterem Umgang mit Geld – besonders bei jungen Menschen und Familien, die gezielt Rücklagen bilden.
„Was wäre, wenn es das Weihnachtsgeld nicht gäbe?“
„Für 43 Prozent der Menschen würde das schlichtweg einen Unterschied für ihre finanzielle Stabilität. Das Weihnachtsgeld ist nicht nur ein festlicher Bonus - sondern ein Systempuffer. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen: Jeder Euro, der gespart wird, gibt Menschen das Vertrauen kurzfristige Krisen besser bewältigen zu können“, betont Cansever.
Insgesamt halten 10% ihre aktuelle finanzielle Situation für sehr gut, weitere 34% für eher gut. Personen mit einem HH-Einkommen von über € 4.500 und jene mit höherer formaler Bildung schätzen ihre finanzielle Situation am positivsten ein.
Quelle: DenizBank AG Weihnachtsgeld-Studie 2025